Tarif für Handy oder Smartphone – die Unterschiede
Eine Frage des Volumens und der Flexibilität: Bei Handytarifen gibt es oft noch Pakete mit Inklusivminuten und -SMS. Nach Verbrauch dieser Kontingente gelten dann oft stolze Minutenpreise, vor allem bei Telefonaten in fremde Handy-Netze. Hier spielt auch die Taktung noch eine große Rolle. In der Regel lautet die 60/60. Dies bedeutet: Jede angefangene Minute wird voll berechnet. Noch vor einigen Jahren war die gängige Taktung allerdings 60/10 oder sogar 60/1. Damals wurde also noch sekundengenau abgerechnet. Der Trend geht also eindeutig zur ungünstigeren Taktung. Es lohnt sich daher, diese Tarife entweder zu meiden oder zumindest sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Ganz anders Smartphone-Tarife: Telefonie und SMS sind über eine so genannten Allnet Flat geregelt. Über die monatliche Grundgebühr ist damit die gesamte telefonische Nutzung abgegolten. Etwas komplexer wird es bei der inklusiven Datenmenge, ein sehr wichtiger Teil von Smartphone-Tarifen. Mehr dazu lesen Sie weiter unten. Mit dem monatlichen Effektivpreis in unserem Handytarifrechner erfahren Sie klipp und klar, was der Tarif Sie kostet, mit allen Boni, Vergünstigungen und Rabatten.
Smartphone-Tarif: Die Sache mit den Daten
Wer mobil mit dem Smartphone ins Internet möchte, der braucht eine Datenflat. Je nach Nutzung des Zugangs reicht das benötigte Datenkontingent von 300 MB bei geringer Nutzung (Mails und Fahrplanabfragen) bis hin zu mehreren GB. Nach oben hin ist da alles offen, gerade wenn viel Videos oder Musik gestreamt werden. Wenn Sie beispielsweise 2GB pro Monat gebucht haben und es stellt sich heraus, dass Sie mehr benötigen, lässt sich dies meistens schnell ändern, so dass Sie im nächsten Monat bereits standardmäßig mehr Daten mit hoher Geschwindigkeit herunterladen können. Denn die Datenmenge allein, macht noch kein angenehmes Surferlebnis, die Übertragungsgeschwindigkeit (in Mbit oder kbit pro Sekunde) muss ebenfalls stimmen. Das Stichwort heißt hier LTE. Die meisten Smartphones (und natürlich auch alle Mobilfunknetze, egal ob Telekom, Vodafone oder O2) unterstützen den schnellen Datendienst mit dem Musik und Videos zügig auf dem iOS- oder Android-Smartphone ankommen.
Auf die Geschwindigkeit kommt’s an!
Daten-Flat bedeutet, dass Sie unbegrenzt Daten herunterladen können. Das ist bei den aktuell angebotenen Daten-Flats allerdings nur theoretisch richtig. Denn im Alltag blüht den Nutzern ab einem bestimmten Daten-Kontingent eine drastisch reduzierte Geschwindigkeit und das von 20 und mehr Mbit/s auf nur ein Mbit/s oder sogar nur einige hundert kbit/s. Denn gebucht wird immer nur ein bestimmtes Datenvolumen, das sich mit hoher Geschwindigkeit herunterladen lässt. Dann greift die Drosselung und mit gedrosselter Geschwindigkeit macht weder der Mail-Download geschweige denn das mobile Surfen noch Spaß. Es muss also nachgebucht werden und das kann teuer werden. Handytarife sind aus diesem Grund oft mit einer Datenautomatik versehen. Auch hierbei werden Datenpakete nachgebucht. Da gibt es aber auch eine Besonderheit, die es zu beachten gilt, die Datenautomatik.
Augen auf bei der Automatik!
Fällt Ihnen in den Tarifdetails das Wörtchen Datenautomatik auf, dann sollten Sie sich ganz schnell das Kleingedruckte des Handytarifs durchlesen. Denn eine Datenautomatik ist nur dann fair, wenn der Anbieter explizit bei Ihnen anfragt, ob Sie weitere Datenpakete für den laufenden Monat herunterladen möchten. Egal, wie oft dies im Laufe des Monats vorkommt. Und der Preis pro Paket sollte immer in der Nachricht mit enthalten sein. Unschön wird es, wenn Datenvolumen vollautomatisch und ohne Rückfrage beim Kunden nachgebucht wird. Passiert dies zwei, drei Mal hintereinander kommen schnell einige Euro zusammen, die Sie pro Monat zusätzlich berappen müssen. Dies gilt es natürlich zu vermeiden.
Aber wie viel Daten brauche ich tatsächlich?
Für Wenignutzer könnten schon einige hundert MB genügen. Das reicht für Mails abrufen und hin und wieder ein paar Nachrichten lesen oder einen Fahrplan abrufen. Mit mehreren Gigabyte müssen Sie rechnen, wenn Sie ein Abo bei Spotify oder bei einem anderen datenintensiven Streaming-Dienst besitzen und diesen auch ausgiebig nutzen. Die für den Dienst investierten monatlich 10 Euro müssen sich schließlich auch lohnen. Das geht schnell ins Geld. Kosten vermeiden können Sie, wenn Sie Videos oder Sportübertragungen nur in Verbindung mit dem Router im Wohnzimmer anschauen. Aber mit Mobilität hat das natürlich wiederum rein gar nichts zu tun.
WLAN nutzen, wo möglich
Dennoch sollten Sie wo immer es geht über einen Router per WLAN mit dem Handy in Netz gehen. Denn selbst wenn Sie in der Wohnung bei Familie oder Freunden weniger mobil surfen, so kommt unterm Strich im Laufe eines Monats doch einiges zusammen. Tragen Sie das Passwort des Routers in den Einstellungen des Smartphones unter WLAN ein. Das Gerät wird sich dann – sofern der Router in Reichweite ist – automatisch damit verbinden. Was vor allem ihr Datenkontingent schont, sind die vielen Updates der installierten Programme, die im Hintergrund ablaufen. Überprüfen Sie auch, welche Apps sie regelmäßig nutzen und welche gar nicht. Bei Letzteren können Sie die „Mobilen Daten“ getrost abschalten.
Allnet-Flat: die Vorteile eines Smartphone-Tarifs
Smartphones sind mit ihren zig und hundert Funktionen für eine häufige und vielseitige Nutzung ausgelegt. Selbstredend trifft dies nicht nur auf den Datenverkehr sondern auch auf die gute alte Telefonie zu. Daher sind Smartphone-Tarife in aller Regel mit einer Allnet-Flat ausgestattet. Was bedeutet dies? Denkbar einfach: Sie können so oft und so lange Inland-Telefonate führen, wie Sie möchten. Alle dafür anfallenden Kosten sind bereits mit der monatlichen Grundgebühr abgedeckt. Oft gilt diese Flatrate auch für SMS, aber leider nicht immer. Prüfen Sie daher genau, ob der Tarif zum Wunschhandy auch eine SMS-Flat in alle Netze beinhaltet. Natürlich sollten Sie auch andere Tarifdetails zu berücksichtigen: Wie schnell werden Daten herunter- und hoch geladen? Wie viele Inklusivvolumen enthält die so genannte Datenflat? Ihr Nutzer-Verhalten sollten Sie allerdings schon gut kennen. Nur dann werden Sie auch den optimalen Tarif erwischen.
Worauf muss ich bei Handytarifen achten?
Bei Handytarifen geht es vor allem darum die Minutenpreise zu beachten. Denn der im Tarifrechner angegebenen monatliche Effektivpreis erfasst nur fixe Kosten wie zum Beispiel den Anschlusspreis, die Grundgebühr und alle Rabatte, die über die gesamte Laufzeit des Handytarifs gelten. Die Minutenpreise aber, die beim Überschreiten der Inklusiv-Minuten anfallen, sind im Effektivpreis aber nicht erfasst. Oft sind diese Minutenpreise dann um einige Cent höher als die gängigen 9 Cent pro Minute. Wenn sich ihr Nutzerverhalten also ändert und sie mehr anrufen, kann das ganz schnell teuer werden. Gleiches gilt für die Inklusiv-SMS. Besonders die lange Laufzeit könnte also zur Kostenfalle werden. Denn es werden sogar Tarife ohne Hardware (SIM Only) mit einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. So lange sollten Sie sich aber auf keinen Fall binden, wenn kein Top-Smartphone mit im Spiel ist.
Im Voraus oder auf Rechnung zahlen?
Die bessere Kontrolle über ihre Ausgaben haben Wenigtelefonierer mit einem Prepaid-Tarif, Vieltelefonierer sind mit einem Smartphone-Tarif mit Allnet-Flat am besten beraten. Bei Prepaid, also im Voraus bezahlten Kosten laden Sie Guthaben auf die SIM-Karte und telefonieren dieses ab. Dies gilt auch für Daten: Minutenpreise sind im 60/60-Takt und Datenpreise werden für eine bestimmte Dateneinheit abgerechnet, zum Beispiel 10 oder 100 KB. Diese Art von Tarifgestaltung lohnt sich daher nur für Wenignutzer. Die monatliche Grundgebühr entfällt meistens bei Prepaid. Es sei denn, Sie haben irgendwelche Optionen gebucht wie zum Beispiel ein bestimmtes SMS-Paket oder einen Block Daten mit Highspeed. Prepaid-Tarife sind meist monatlich kündbar.
Handytarif-Bundles
Alle Provider bieten Tarife auch in Verbindung mit einem mehr oder weniger aktuellen Handy oder Smartphone an. Natürlich verfügen nicht alle Anbieter über die gesamte Handy-Palette auf dem Markt. Nur die bekanntesten und beliebtesten Handys wie iPhones oder Samsungs Galaxy S-Reihe sind fast überall im Bundle zu haben. Bei günstigeren Geräten haben Sie oft nur wenig Auswahl und müssen entweder mit der Hardware oder dem Tarif einen Kompromiss eingehen. Die Alternative ist, das in neuem Zustand sündhaft teure Handy als Gebrauchtversion zu kaufen. Diese sind oft noch in sehr gutem Zustand, aber um so manchen Hunderter günstiger zu haben. Die Losung heißt hier: genau nachrechnen! Entscheiden Sie sich für ein Gebraucht-Handy aus dem Netz, eine SIM-Karte vom neuen Provider fahren Sie unter Umständen deutlich günstiger und haben dennoch ein vergleichbares Paket erstanden. Außerdem müssen Sie sich dabei nicht auf eine zweijährige Laufzeit einlassen – ein nicht zu unterschätzender Bonus!